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Channel: Kommentare zu: Frei.Wild – Heimatrock und Politik
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Von: Ungern von Sternberg

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@ Ratastaskolnikov:

Minor Threat? Ich bin geschockt!!!

Den Namen habe ich zuvor nie gehört…

http://de.wikipedia.org/wiki/Guilty_of_Being_White

Ich kannte bisher nur „kill all the White Man…“

Der Hintergrund ist krass: das was JETZT von American Renaissance und dem Occidental Observer beklagt wird – war in den 70ern bei den Kindern von WASP Hinz und Kunz bitter erlebte Realität – daß Problem das jetzt auf der Rechten mit Torschlußpanik als „the disposession of Whites“diskutiert wird – wurde damals aus einer Linken (!!) subkulturellen Perspektive am eignen Leib erlebt! Zu einem Zeitpunkt als die großkopferten Rechten noch am Biertisch – im Völlegefühl der eignen Macht über die Kanacken schimpften…

Außerdem – die ganzen Infos die einen jetzt erreichen – entsprechen vielleicht gar nicht der Tatsache, daß es jetzt erst wirklich unangenehm wird – sondern das Netz schafft jetzt Publizität, die früher nicht dagewesen ist…

Nur – inzwischen sind 30 Jahre vergangen – und die Zeit spielt ja gegen uns.

Aber wie auch immer – besten Dank für die Info…

p.s.
Ian Mac Kaye:
Nach einer Geschichtsstunde, bei der über die Sklaverei gesprochen wurde, wurde er verprügelt. Zudem sei gerade die Fernsehserie Roots im Fernsehen gelaufen und er sei verprügelt worden, weil er der „Massa“ gewesen sei.

Das kenne ich doch – im Zarenreich in der Karwoche, was hat man da mit Juden noch mal gemacht?

Richtig! … :-)

M.L.: Aus Wikipippi: „Ian MacKaye musste sich für den Text mehrfach rechtfertigen. In dem Dokumentarfilm American Hardcore gibt er an, immer noch zu seinem Lied zu stehen. Er bezeichnete dort das Lied als ‚Anti-Rassismus-Song‘.“ Er „mußte sich rechtfertigen“, ich frage mich vor wem, jedenfalls wird damit genau das, was der Song kritisiert, ja wieder bestätigt. Wie ging das nochmal? „Antiracist is a codeword for…“ etc.


Von: Asenkrieger

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Nicht nur die Linken, auch die Rechten, stürzen sich auf jede noch so kleine winzige "rechte" Tendenz. Ich frage mich, warum man um die im Winde der PC schwankende Kommerzband Frei.Wild so ein Geschrei macht. Alternativen gibt es doch massenweise. Es gibt weltweit mehr als 1000 Bands, die nicht so herumeiern und sich eindeutig politisch rechts einordnen. Die Bandbreite reicht von Balladen über Neofolk zu Pagan Metal, Black Metal, RAC, Industrial bis zu allen möglichen weiteren Musikrichtungen. Das Problem ist nur, daß diese unzähligen rechten Bands in ihrem Wert nicht erkannt und unterstützt werden. Man kann seinen Wagner und Bruckner hören, doch bewegt wird nur da etwas, wo zeitgemäße Musik mit politischen Inhalten gekonnt dargeboten wird. Heute sitzt Hagen nicht mehr auf einem Pferd, um die Gibichsmannen zu den Waffen zu rufen ("Hoiho, hoiho"). Heute ist es die E-Gitarre, die emotionalisiert. Die Rechte hat Jahrzehnte über eine "Kulturrevolution" und die "Erringung der kulturellen Hegemonie" geschwafelt und dabei die sich bietenden Chancen alles verpaßt. Ihr feinen Konservativen - fangt mal an Absurd und Totenburg zu hören! Das paßt viel besser in unsere Zeit des sich abzeichnenden Unterganges. Macht Schluß mit Heino und Frei.Wild. Keine halben Sachen mehr, sondern den passenden Höllengesang für die Höllenfahrt in den Abgrund! <em>M.L.: Absurd oder Totenburg sind unterirdischer Vollschrott. Geschmacksfragen sind keine Gradmesser für wie auch immer definierte politische Strammheit. Derlei gegen einen Popanz à la "feine Konservative" auszuspielen, ist grober Unfug. Jedem Tierchen sei sein Pläsierchen gegönnt, aber mit so einer überspannten Rhetorik bleibt man im Sektiererischen stecken, was sich auch ästhetisch entsprechend niederschlägt. Es gibt unter den genannten Genres nur sehr wenige wirklich herausragende Bands, die sich zugleich "eindeutig" politisch exponieren, wie etwa Burzum, denen ja die Anerkennung bis weit in den gehobenen Mainstream (Rezensionen in der Welt, SpOn...) nicht verweigert wird. Trotzdem kann dieser ganze Heiden- und Okkultkram naturgemäß nur eine überschaubare Klientel ansprechen. Und die besten BM- und Neofolk-Bands sind auch eher die nicht explizit politischen oder dezidiert unpolitischen. Gerade beim Neofolk springt das drastisch ins Auge bzw. ins Ohr. (Es ist nebenbei auch eine Sache, der Hölle zu trotzen, und eine andere, die Hölle zu feiern.) Das ist fast schon eine Faustregel mit wenigen Ausnahmen: je stärker die Politisierung der Musik, umso schlechter die Band, und umgekehrt, egal ob nun "links" oder "rechts". Man könnte sogar sagen: es gibt in diesen genannten Genres überhaupt nur wenige Bands, die rein qualitativ gut genug sind, um über ihre kleinen Untergrund-, Emotions- und Gesinnungsnischen und -subnischen hinauszureichen, und darauf kommt es an. Zu glauben, daß hier Chancen auf eine "Kulturrevolution" liegen und gelegen haben, zeugt mit Verlaub von einem krassen Realitätsverlust. Viel eher sind es "Kommerzbands" wie Frei.Wild oder Rammstein, die eine Chance haben, die metapolitischen Koordinaten zu verschieben. Mich persönlich interessiert Frei.Wild nur als "Fall" und Phänomen, an dem die intolerante und repressive Natur der Linken deutlich wird, während etwa Rammstein oder Laibach oder Morrissey Kaliber fürs Pantheon sind. </em>

Von: sebascologne

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Ich danke den linken Medien für diesen Hype um diese Band,
die ich vorher garnicht kannte.Ich hörte das erste Mal von ihr, als es um ein Konzert in der Westfalenhalle in Dortmund ging.Und grad, als ich das schon wieder vergessen hatte,der nächste linke Medienhype.Ich find das super,
so hat die Band immer wieder Publicity und kostenlose Werbung,fast so wie Bahlsen mit dem Krümelmonster.Weiter so, Ihr Linken, dafür liebe ich Euch!!!

Von: prolet

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Mich wundert jetzt beim Martin ganz ehrlich, das er Daniel Landa gar nicht erwähnt hat, ist er doch seit Jahrzehnten DER – wenn man so will – identitäre Superstar aus Österreichs Nachbarland und jede Platte landet auf Platz 1 der Charts und kriegt mindestens Gold, wenn nicht Platin.
Stammt ursprünglich auch aus der Hardcore-Punkszene, wenig später dann erste Skinheadband Tschechiens (Orlik) und dann die Solokariere.
Auf der letzten Tour hat er sogar wieder ein paar der Orlik Sachen gespielt (musikalisch nicht so berauschend, aber hier ein Video um die Dimension zu verdeutlichen)
http://www.youtube.com/watch?v=-sYoWsQP9JA

M.L.: Danke, den Namen höre ich zum ersten Mal, ich bin jetzt fast stolz darauf.

Von: Toni Roidl

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Minor Threat!! Ich wusste doch, dass mindestens die Hälfte, na sagen wir, ein Drittel aller Rechten ehemalige Punkrocker sind! Obwohl, was heißt „ehemalige“? Rechts sein ist heutzutage Punk – im frischesten Sinne.

Von: neocromagnon

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Die Macht der Linken resultiert eben nur darin, daß alle kuschen. Warum eigentlich rechtfertigen? Wer sich rechtfertigt ist schon in der Defensive. Ignorieren wäre die passende Antwort auf das Gewürm. Was können die schon machen, wenn alle Beteiligten die Schlammtriaden schlicht nicht beachten? Wofor haben eigentlich alle so eine Angst? Das deren Fans die CDs nicht mehr kaufen, weil dei Linken rumheulen? Vor den paar peinlichen Antifatrupps? Wen interessiert, was so ein paar Zecken auf irgendeinem Internetportal scheiben? Die haben inzwischen doch schon Nachwuchsprobleme, weil die intelligenteren die Sache inzwischen durchschaut haben. Die Macht der Linken basiert auf ihrem lauten Gebrüll. Oropax oder laute Musik hilft.

Von: Heike

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Die Linken sind emotional schwach und kommen nicht mit der „Geschichte“ zurecht. Die rechten kennen ein Geheimnis aus der Geschichte und wissen nicht wie sie da mit umgehen sollen. Ob linke oder rechte, beide sind Deutsche und gehören zu uns und unserem Volk.
Dieses Links/Rechts gewurstele bringt doch nichts, sich dagegen verteidigen oder andere so zu nennen egal ob Links oder Rechts bringt uns alle nicht vorwärts.

Am besten die zwei Wörter nie benutzen.

Von: Martin

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Wofor haben eigentlich alle so eine Angst? Das deren Fans die CDs nicht mehr kaufen, weil dei Linken rumheulen?

Wohl eher, dass es keine Plattenfirma mehr gibt, die sie unter Vertrag nehmen, Konzerte nur noch subversiv organisiert werden können etc.

In der Vergangenheit gab es dafür genug Beispiele, das bekannteste dürfte wohl der Fall Josef K. mit seinem Projekt „Weissglut“ sein … da langte auch ein „Nazi“- Artikel und das Major-Label lies ihn fallen, wie eine heiße Kartoffel …

Gut, heutzutage braucht man für einen Erfolg nicht mehr zwingend eine große Plattenfirma und eine heutige Band sollte wirklich auch mehr Haltung zeigen oder zumindest wagen, aber das ganze wirkt eben nach, insbesondere bei Bandmanagern etc., getreu dem alten linken Motto: „Bestrafe einen, diszipliniere hundert“ (Mao, wenn ich mich recht erinnere …).

Aber alleine, dass ML überhaupt etwas dazu schreibt, macht die harmlosen „Freiwild“ eh zu bösen rechten … egal, was für Argumente gebracht werden. Auch hier gilt das alte Herrschaftsinstrument:

„Wer Ju.. – äh – Nazi ist, bestimmen immer noch wir“ (frei nach Göring).


Von: Hohenstaufer

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Den Ausführungen von „Asenkrieger“ wäre insofern zuzustimmen, als die berühmt-berüchtigte und wohl am meisten indizierte Musikgruppe L…..r und deren Nachfolger L……f inzwischen zwei Generationen von Heranwachsenden beeinflußte und über die Szene hinaus Anziehungskraft entfaltete, insbesondere die teils sarkastisch-ironische Verballhornung der politischen Zustände in den späteren Scheiben. Aber dies nur am Rande.

In der aktuellen Sezession schrieb Sebastian Hennig in „Der goldene Käfig der Kunst“ eigentlich das nunmehr aktuelle Thema bereits pointiert und abstrahiert vorweg. Auszug:

Der Weg zur Wahrheit ist derart böse mit verrenken Hingerichteten verziert, daß vielen das Blut in den Adern gefriert, sobald sie erwägen, ihr Herz auf der Zunge zu bringen.

Von: Wahr-Sager

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Mir hat schon das Gewinde und Geflenne von <i>Frei.Wild</i> gegenüber der Antifa-Front gereicht, um sie nicht zu mögen. Eine Band, die sich politisch korrekten und linksextremen Grundsätzen unterwirft und sich dann noch deutlich von rechts distanziert, weil sie Angst um ihr Image hat, ist für mich eine Scheiß-Band. Dass es auch anders geht, zeigt der patriotische Musiker <i>Sacha Korn</i>, dessen <a href="https://www.youtube.com/watch?v=M2XTZdXMOUo">Lied der Deutschen</a> es nur aufgrund der desolaten Lage im "Rechtsstaat" BRD nicht in die Charts geschafft hat.

Von: eulenfurz

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@Wahr-Sager
Geschmäcker sollen verschieden sein, aber man fragt sich, ob dieses Sascha-Korn-Lied der Deutschen Verballhornung ist oder ob er es damit Ernst meint. Ersteres wäre schlimm, das zweite tragisch.

Bei Frei.Wild oder Onkelz – alles schon mit wohlwollender Herangehensweise probiert – oder diesem Daniel Landa kommt keine Ehrfurcht auf, die man vor hoher Kunst haben möchte, im Gegenteil. Nur Gebrüll und Geschrei und primitivste Lyrik. Dazu noch dieses abstoßende Massenpublikum.

Von diesen Rechtsrockern wären einige locker in den Charts, spielten sie zum Wohlgefallen der Kulturindustrie. Die Qualität ist erstaunlicherweise hin und wieder besser oder zumindest ebenbürtig, als das, was über die Mainstream-Propagandakanäle feilgeboten wird. Das zeigt, daß man offenbar mit kleinem Geld, fehlender Ausbildung und einem Scherflein Talent immer noch besser ist, als diese Millionen Anwärter und Euro zählende Popp-Industrie der Vielzuvielen.

Kleiner Hör-Tip: Lindsey Stirling

Von: Yvonne

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...etwas off-topic, doch wo es hier gerade um Musik (also eigentlich um das Wichtigste!) geht: Mein Autoradio muß die immer gleichen Lieder wiederholen, ich brauche dringend einen Tip! Herr Lichtmesz, könnten Sie nicht einen Beitrag dazu verfassen oder vielleicht die anderen hiesigen Autoren mal ihre „politisch unkorrekten“ Top-Ten-Listen präsentieren? Bei meiner ist bisher nur ein Platz sicher belegt, nämlich von Death in June, alle anderen sind noch frei und werden deshalb mit unserer guten alten deutschen ernsten Musik oder mit Soldatenliedern und Ähnlichem gefüllt. Bin durch diese Seite vor einiger Zeit auf Trotz der Lüge gestoßen, da gefällt mir auch manches, oder Laibach hat viel Gutes, aber was gibt’s Neues? <em>M.L.: Ein kleines Pop-Kompendium ist bei Edition Antaios in Planung. Nach "Neuem" muß man sich nicht zwanghaft umsehen, es gibt genug Altes, das immer neu ist.</em>

Von: Asenkrieger

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@ M.L. Haben Sie mal die "Texte" von Rammstein gehört? Diese explizit linke Band ist textlich recht primitiv und obszön. Ich empfehle den Text von Alex Kurtagic über Black Metal in dem Buch "Ja, Afrika muß zur Hölle gehen" (S. 72-91 "Black Metal - Die konservative Revolution in der modernen Populärkultur"). Ich glaube wir kommen musikalisch nie auf einen gemeinsamen Nenner. Das ist aber auch egal. Trotzdem nichts für ungut: Ihre sonstigen Texte finde ich sehr gut. <em>M.L.: Ich bin mir da nicht so sicher. Gerade wenn man sich manche Texte und Videos anschaut, ist Rammstein keineswegs so eindeutig "links". Sie sind zum Teil recht poetisch und vieldeutig. Ihre Songs sind voller geschickt inszenierter Melodramatik und effektvoll dosiertem Pathos. Insgesamt sind sie im Habitus "deutscher" als tausend Rechtsrockdilettanten die ständig über ihr Deutschsein singen. Die "Primitivität" und "Obszönität" mancher Songs von Rammstein ist wie auch die allgemeine Kraftmeierei schwarzer Humor und eher eine bewußte, selbstironische-spielerische Pose als echte Primitivität oder Unvermögen (wie bei Frei.Wild). Kurtagic ist ein kluger Kopf, aber meiner Meinung nach überschätzt er drastisch die Wirkung von Subkulturen, insbesondere des Black Metal und seines ästhetischen wie inhaltlichen Extremismus.</em>

Von: Martin Lichtmesz

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Als post scriptum noch meine persönliche Einschätzung von Frei.Wild: mag sein, daß mir diesbezüglich die Rezeptoren fehlen, aber ich kann dem Projekt rein gar nichts abgewinnen. Stinknormaler Gebrauchs- und Schweinerock, mal hart-prollig, mal sentimental, angestrengtes Rumposieren, Onkelz-Epigonentum eben (die auch schon gräßlich waren). Inhaltlich finden Texte wie "Wahre Werte" freilich meine Zustimmung, das ändert aber nichts an ihrer Holprigkeit und Hölzernheit (was auch, soweit ich sehen kann, für den Rest der Frei.Wild-Texte zutrifft). Die "Message" kommt viel zu direkt und agitpropartig rüber, und das schadet sowohl ihr als auch dem Rock. Generell finde ich, daß "Botschaften" schlecht zu Rockmusik passen, in der es in erster Linie um den expressiven Ausdruck von Emotionen geht. Insofern sind Frei.Wild gut beraten, mehr die unpolitische Schiene einzuschlagen. Das Emotionale spielt beim Rock überhaupt eine entscheidende Rolle, vor allem, wenn die Musik mit einer bestimmten Szene und ihrem Lebensgefühl verknüpft ist. Wenn man einmal in so eine Szene involviert war, kann man kaum mehr objektiv bleiben, und hält die eigene Mucke für die beste der Welt. Es gibt viele Neofolk- oder Gothrock-Songs, die in mir starke Emotionen wecken, von denen mir aber nicht im Traum einfiele, sie nun trotz einzelner genialer Höhepunkte objektiv für Spitzenwerke zu halten, so sehr ich sie liebe: Death in June ist eben nicht Joy Division und Douglas P. ist nicht Scott Walker, und Allerseelen nicht Portishead oder Massive Attack. Aber mit "Kult" läßt sich eben nicht diskutieren, die Wirkung spielt sich auf ganz eigenen Ebenen ab. Noch zum Rechtsrock/RAC: im Gegensatz zum artverwandten Punkrock ist er eben doch ein Nischenprodukt geblieben, und hat sich stark zur reinen "Message"-Musik entwickelt. Da kommt es dann zu skurrillen Erscheinungen wie der fast schon bizarr untalentierten "deutschen Mutter" Anett, die aber offenbar vieles an- und ausspricht, was ihre Klientel bewegt, eine Art Star "wie wir", zum "Anfassen", da wird die Musik zweitrangig. Ähnlich verhält es sich mit Frank Rennicke, der außerhalb seiner Szene eine unsägliche Lachnummer ist. Die vielleicht einzige Band aus dem Genre (neben Landser), die auch außerhalb ihrer Kreise gehört wird, ist Skrewdriver, und das hat wohl mit ihrer Berüchtigtheit ebenso zu tun, wie mit ihrem frühen Punkrock-Kultstatus und ihrem Talent, einigermaßen flotte Rocksongs zu schreiben. Aber trotzdem ist das eine minderwertige Angelegenheit: stumpfsinnig-verblödete bis kitschige Naziglorifzierung und prolliges Herumgegröhle, das in der Folge das ganze Genre geprägt hat, und nach außen eher abstossend wirkt, mitunter mit voller Absicht. Wie schlecht die Lieder von Skrewdriver sind, wird in den nervtötend prätentiösen und glatt gebügelten Cover-Versionen von Saga vielleicht erst so richtig deutlich. Dagegen habe ich noch keine Rechtsrockband gesehen, die musikalisch und textlich so geniale Nummern wie "Holiday in Cambodia" oder "California Uber Alles" von den Dead Kennedys oder "Bloody Revolutions" und "Shaved Women" von Crass oder "Thieves" oder "NWO" von Ministry produziert hätten, deren Appeal weit über ein einschlägiges politisches Klientel hinausreicht. In Italien und Frankreich gibt es da einige Ansätze mit ZetaZeroAlfa und Hotel Stella oder vor allem Sottofasciasemplice, die ziemlich komplexe und poetische Texte haben. Andererseits gibt es Bands wie Type-O-Negative oder Rammstein, die Welterfolge eingefahren haben, zum Teil von einer "rechten" Aura leben und mit diversen unkorrekten Seitenhieben schockten. Aber auch hier verdankt sich der Erfolg vor allem dem unbestreitbaren Können (neben dem freilich cleveren Marketing). Zuletzt: es ist nicht unbedingt, die Band oder der Sänger am "deutschesten", der ständig über Deutschland oder Patriotismus usw. singt, bis es einem zum Halse herausreicht. Das gilt für alle anderen Länder auch, Frankreich, Italien, Spanien... Wesentlich ist, daß die Musik die <i>"Seele"</i> des Landes und der Sprache zum Ausdruck bringt, und das wirkt am Ende mehr als alles Agitpropgedöns.

Von: Rautenklause

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Ja, die alten Zeiten, da gab es – wenn man auf Texte und Inszenierungen achtete – schon recht eindeutige Lieder. In meinen Augen textlich immer noch sehr ähm direkt (?)

Alphaville: To Germany with Love (ein Kommentator hat es auch bemerkt, man google mal nach dem Text)
http://www.youtube.com/watch?v=yywfGOsKXTI

M.L.: Aus der Zeit fällt mir auch „Demain Berlin“ von Guerre Froide ein… und „Volksmusik“ von Breslau. „Volksmusik, so muß sie sein…!“

Und, lieber ML, was gab es da beim letzten Konzert von „L‘affaire fatale“ nicht alles zu bewundern ….

IANVA: Di nuovo in armi (der REFRAIN!)
http://www.youtube.com/watch?v=WwB7IlDv9po

Da geht selbst mir altem Mann das Herze auf …

Eia eia alala!

Vercel

M.L.: Ja, herrliches Konzert, Götterkapelle!


Von: Ratataskolnikow

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Mann, Eulenfurz,

habe bei Ihrem Hoer-Tipp staendig auf die Einhoerner und Delphine am Horizont gewartet …

Im Ernst: Musik sollte authentisch sein. Ich habe in loco Mexico sogar das HipHop-Hoeren gelernt. Und zwar weil diese Freaks hier nicht nur hart tun (wie unsere Wohlstandsmigrantenrapper aus Berlin-Neukoelln), sondern wirklich verrueckt sind. Sympathisch ist auch, dass die ihre Musik meist nicht lange ueberleben … Ausserdem laeuft das hier wirklich ueberall!

Und da ja wohl die Zeit fuer musicalische Gestaendnisse angebrochen scheint: Ich war mal in Elena Fossi verliebt …
http://www.youtube.com/watch?v=8shfVucwZNg

Bien Pilazzzz,

R.

M.L.: Mensch, Raskolnikow, kaum sind Sie ihrer finsteren, zweifellos auch bei Tageslicht mit Jalousien abgedunkelten Bude entstiegen, welche stickig und schwer vom Geruch süßlich-gilbenden Papiers; und lassen die Strahlen der südlichen Sonne keimeweckend ins Gin-getränkte Mördergruben-Herz sinken… da erwacht auch in Ihnen endlich der Groove. Ich antworte mit Funkadelic: „Free your mind, and your ass will follow!“
http://www.youtube.com/watch?v=xiqmEibSY0I

Von: Nachtfalke

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Hier scheinen ja die MetalFans in der Mehrzahl zu sein. Sieht fast so aus, als stünde ich hier mit meiner Vorliebe für MartialPop a la Triarii, Arditi oder Puissance alleine da. Aber was soll’s. Mag aber auch Minimal AngstPop wie Haus Arafna oder die dekadenten Ordo Rosarius Equilibrio. Letztlich muss jeder seinen eigenen Soundtrack finden, mit dem er dem kollektiven als auch dem individuellen Untergang entgegengeht.

Von: nino

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„Don’t Mistake Lack of Talent for Genius“ wie Type O Negative selbstironisch meinten. War es aber nicht eher Carnivore die mit einer rechten Gesinnung kokettiert haben?
Dass Skrewdriver auch ausserhalb der Szene gehört wurden liegt wohl eher daran, dass die einmal unpolitisch angefangen hatten, ende der 70er. Daher war die Band einem grösseren Publikum ein Begriff. und sie wurden auch dementsprechend gepusht in der Presse. Oder welche Rechtsrockband hat schon jemals die Bühne mit Motörhead geteilt? So sagt man zumindest. Dass Skrewdriver zu dieser Zeit noch unpolitisch waren, ändert nicht ihre Musik.
Und ja, es ist zu beobachten: je extremer die Botschaft, desto schlechter die Musik. Und ja, es gibt viele grottenschlechte Rechtsrockkombos.

Trotzdem unterschätzt ML das Potential an rechten Bands komplett. Frei.Wild sind sicher nicht die Spitze musikalischer Virtuosität oder künstlerischer Kreativität. Aber offensichtlich sprechen sie Massen an


M.L.: Nu, sag ich doch. Deswegen muß mir Frei.Wild persönlich nicht gefallen.

und Deutschrockbands auf dem Niveau gibt es in Deutschland auch im rechten Sektor. Steck sie in ein anständiges Tonstudio und stell ihnen einen Produzenten zur Seite der etwas von Musik versteht, dann haben wir zehn Frei.Wilds

Dass sie, ML, gerade an Zeta Zero Alfa so einen Narren gefressen haben, verwundert schon ein wenig.

M.L.: Hab ich gar nicht. Ein paar Lieder finde ich ganz gut, und ich habe sie erwähnt, weil sie auch außerhalb ihrer Szene gehört werden. Sottofasciasemplice sind um Klassen besser, zumindest das Album „Idrovolante“.

Sie sind vielleicht eine überdurchschnittlich gut Italo-Band, aber das ist auch nicht so schwierig. Viel mehr als primitivster Punkrock kam von da auch selten.

Was bspw. an „Shaved Women“ in musikalischer Hinsicht so genial sein soll, erschliesst sich mir nicht. Wenn ich einen Zug hören will, dann schieb ich HankIII rein ;-)

Und vielleicht müsste man noch anmerken, dass es im Rechtsrockbereich kaum einen Gütefilter gibt. Wie ML richtig bemerkt, geht es vielen Bands mehr um die Botschaft als um die Musik. Das heisst; alles was den Weg in ein Tonstudio findet, wird auch produziert. Das ist im unpolitischen Musikbereich natürlich völlig anders, so dass das Zerrbild entsteht, die Talente seien völlig ungleich verteilt. Zudem sollte man auch nicht vergessen, dass sich Rechte, denen es zuerst um die Musik geht, sich vielleicht auch gar nicht outen. Man betrachte nur einmal, wer sich schon alles „distanzieren“ musste. Bspw. Amon Amarth aus Schweden. Die haben noch nicht einmal politische Texte, aber sie singen halt immerzu von Wikingern und Odin, was auch schon die Gesinnungswächter aktivierte. Die Finnen von Impaled Nazarene mussten sogar mal eine Tour abbrechen, weil ihnen viele Shows gekündigt wurden.

Und zuletzt: es gab da mal ne Kombo aus Berlin, die waren wirklich grottenschlecht, aber brachten es ganz ohne Werbung und Auftritten auf dem WAO zu ganz beachtlichen Verkaufszahlen. Was von denen noch alles kopiert wurde, will gar keiner wissen.

Von: Rumpelstilzchen

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Also, ich kenn von den meisten Liedern keine.
Nur eins: heimatfolk können die Iren am besten.
Da ich immer noch zu blöd zum verlinken bin, kann mir mal jemand helfen

Titel

„The only time I feel alright is when I‘m into drinking “ von Ralph Mc Teel

Danke

Von: Martin

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… habe viel aus der „Neofolk“-Szene bislang live gesehen, gehört und eine anständige Tonträger-Sammlung über die vergangenen 25 Jahre aufgebaut (neben all den hunderten von anderen musikalischen Sachen) und komme für mich persönlich zum Ergebnis, dass am Ende dann doch nur Death in June, Blood Axis und Forseti mehr als „One-Hit-Wonder“ sind … im Hinblick auf das Schaffen von Douglas P. möchte ich ML widersprechen – für mich ist er DER einzige INTERNATIONALE Star dieser Szene, der bleibendes geschaffen hat … Fall Apart wird man bspw. wohl auch noch in 25 Jahren hören können …

M.L.: Ich finde auch, daß Douglas P. Bleibendes und Einzigartiges geschaffen hat, ich habe nur gesagt, daß er nicht Scott Walker ist. Von David Tibet/Current 93 wird gewiß auch einiges bleiben.

… und da ich in meinem Platten-Kauf-Wahn manche Sachen auch erst mit ziemlicher zeitlicher Verzögerung einlege, finde ich zur Zeit die Ösi-Band Graumahd gar nicht so schlecht … hier mit einem Sampler-Beitrag:

https://www.youtube.com/watch?v=2EyDCfb-LS8

Aber auch ihre erste (und bislang einzige?) CD ist m.M.n. durchaus gelungen …

Von Thronstahl haben wir die weitere Verbreitung von Hans Milch – Gott hab ihn selig – zu verdanken, jemanden, der ansonsten vermutlich nicht so bekannt geworden wäre …

M.L.: Ich finde wenige Dinge so gräßlich wie die Reden von Hans Milch.

Insgesamt kann Musik also viel bewegen – Wagner selbst glaubte gar, dass eine Regeneration des deutschen Volkes durch Tonkunst möglich wäre (jetzt musste ja auch mal was zum „Wagnerjahr“ sagen …).

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